Von Janina Walter
Identität- dies ist eines jener Konzepte, die so abstrakt und weitläufig sind, dass es unmöglich erscheint, ihnen mit einer einzelnen Definition gerecht werden zu können. Es ist deshalb notwendig, die Thematik vielmehr aus einer Vielzahl unterschiedlicher Blickwinkel zu betrachten. Für dieses Referat habe ich mich auf die anwendungsorientierte Perspektive von Identität gestützt: den Habitus. Dieses Konzept stammt von den Soziologen Pierre Bourdieu und umfasst alle verinnerlichten Handlungsraster und Denkweisen, die wir uns im Laufe des Lebens durch soziale Interaktion antrainiert haben und die infolgedessen Teil unserer Identität geworden sind. Im gesellschaftlichen Raum bilden sich laut Bourdieu Konventionen heraus, an die der Habitus sozialer Macht und Anerkennung wegen anpasst wird. Bei dieser Veränderung spielen außerdem auch Emotionen eine Rolle, die laut Han essentiell für Handlungen sind. Generell kann man deshalb sagen, dass der Habitus einer Wechselwirkung aus Konventionen und Emotionen unterworfen ist. Da sich jene verändern können, kann man schlussfolgern, dass Identität nichts Statisches ist, sondern sich ständig verändert und deshalb als lebendiger Prozess betrachtet werden sollte. Gerade das macht schließlich auch ihre Faszination und Komplexität aus.
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